PROFOLK e.V. ist der deutsche Bundesverband für Lied, Folk und Weltmusik.
Wir begreifen uns als ein offenes Netzwerk für alle Menschen, die
- professionell oder nebenbei Folkmusik machen
- Veranstaltungen mit Folkmusik organisieren
- an der (auch kritischen) Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe in Deutschland interessiert sind
- Folkmusik lieben und finden, dass das Genre medial und gesellschaftlich unterrepräsentiert ist.
Der Verband hat ~300 Mitglieder, darunter vor allem Musiker:innen und Bands, Kulturvereine, Veranstalter:innen und Folkfreunde. Damit repräsentieren wir eine mittlere vierstellige Menge an Menschen.
Strukturiert ist PROFOLK über einen siebenköpfigen Vorstand (u.a. Peggy Luck, Tim Liebert) und einen Geschäftsstellenleiter (Gunnar Wiegand). Außer der Geschäftsstelle sind alle bei PROFOLK ehrenamtlich tätig, von Projektgeldern, Fahrtkosten und Tagespauschalen abgesehen.
Wir betrachten es als unsere Aufgabe, den Wert der traditionellen und traditionell inspirierten Musik in die Gesellschaft zu tragen. “Folk” ist – gerade in Deutschland – ein schwieriges Feld, was sich schon an der häufigen Vermeidung des Wortes “Volksmusik” ablesen lässt. Verschiedene Perspektiven darauf, was Folk für uns ist, findet ihr hier. Ebenso zeigt die Auswahl der Themenschwerpunkte und AGs die Bandbreite unserer Aktivitäten.
Unsere Tätigkeiten umfassen:
- kulturpolitische Vernetzung (u.a. Besuch von Konferenzen und Mitgliederversammlungen des Deutschen Musikrats & Deutschen Kulturrats)
- Bildung von Knotenpunkten, zuletzt die DeutschFolk-Initiative
- Ermöglichen von Projektträgerschaft, zuletzt das Jugendfolkorchester
- finanzielle Unterstützung von Einzelprojekten, z.B. DeutschFolk-Festival, Folk im Fluss, JugendTrad-Akademie, Venner Folkfrühling
- PROFOLK-Sessionbereiche bei Festivals, z.B. Rudolstadt Festival & Bardentreffen
- … deine Idee fehlt? Schreib uns: info@profolk.de
Geschichte des Dachverbandes PROFOLK (Kurzversion)
Der “ProFolk – Dachverband für Folk Musik e.V.” wurde vom 23.- 25. November 1984 in Göttingen in den Räumen des MUSA e.V. gegründet. Die 24 Gründungsmitglieder kamen aus Norddeutschland, vom Niederrhein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Siegen und Wuppertal.
Zum Geschäftsführer wurde der Initiator dieser Idee, Harald Schmidt aus Duisburg, gewählt. Er bekleidete diesen Job von 1984 bis 1988 – im April 1988 wurde er aus dem Verband ausgeschlossen.
Ein neues Betätigungsfeld für PROFOLK stellte das Tanz & Folk-Fest Rudolstadt (TFF) dar, das 1992 zum ersten Mal Zuschauer nach Rudolstadt/Thüringen lockte. Dort gab es einen Nachwuchs-Wettbewerb, der als „DeutscherFolkförderpreis“ in den nächsten Jahren über die Bühne ging.
PROFOLK übernahm dafür die Geschäftsstelle und hatte gleichzeitig einen Sitz in der Jury inne. Von 1992 – 1996 betreute Jens-Peter Müller (Grasberg) die Geschäftsstelle, von 1997 – 2001 Liane Fürst(Berlin) und ab 2002 gab es das RUTHS-Büro, betreut von Markus Brachtendorf. PROFOLK stieg 2006 aus der RUTH aus.
Nach 10 Jahren PROFOLK gab es Stimmen aus der Szene, den Verband neu zu strukturieren. Ziel sollte die Professionalisierung von PROFOLK sein. Im Oktober 1995 wurde in Hamburg „PROFOLK – deutscher Dachverband für Lied, Folk und Weltmusik e.V.“ gegründet. Vorstandsmitglieder: Michael Kleff, Bonn – 1. Vorsitzender, Jo Meyer, Berlin – 2. Vorsitzender, Frank Reglin, Syke – Schatzmeister, Jens-Peter Müller, Grasberg – Beisitzer und Heidi Zink, Windach – Beisitzerin.
Dem neu geschaffenen Präsidium gehörten an: Prof. Dr.Marianne Bröcker, Bamberg – Musikethnologin; Peter Finger, Osnabrück – Musiker, Produzent; Rainer Prüß, Flensburg – Musiker, Diplom-Designer; Dr. Jan Reichow, Berlin – Musikwissenschaftler, Musikethnologe, Präsident des ICTM/Unesco; Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates.
Ab 1996 trägt der Verband den Namen „PROFOLK – Verband für Lied, Folk und Weltmusik in Deutschland e.V.“ Glücksfall für PROFOLK war 1999 ein Sponsor, die KomTel (Kommunikations- und Informations-Dienste), die das Budget erheblich auffrischte. Ein Vertrag zwischen KomTel und PROFOLK gab es von 2000 bis 2002, danach wurde der Vertrag nicht mehr erneuert.
Von 1997 – 2002 präsentierte PROFOLK jedes Jahr einen Sampler, der auch beim Besuch der Folk Alliance Conference in den USA vorgestellt wurde.
2006 stieg PROFOLK aus der RUTH aus, da die Grundidee „Nachwuchswettbewerb“ durch die Professionalisierung des Wettbewerbes nicht mehr gegeben war (Satzung PROFOLK).
2007 ging die PROFOLK-Geschäftsstelle von Florian Fürst (Berlin)auf Doreen Wolter (Berlin) über. 2021 wurde das„Präsidium“ aus der Satzung genommen.
2023 wurde ein neuer Vorstand gewählt, mit vier Mitgliedern aus Ostdeutschland, die den Vorstand verjüngen. Gleichzeitig hieß das neue Ideen, wie „Deutschfolk-Initiative“, „Deutschfolk-Festival“. In Rudolstadt wurde aus der PROFOLK-Bude am Markt ein „Session-Nachmittag“ im Handwerkerhof, 2024 sind es dann bereits zwei Tage.
In diesem Jahr stellte PROFOLK auch erstmalig das „Jugendfolkorchester“ vor, das sein Können auf der großen Marktbühne und der Bühne auf der Heidecksburg präsentiert. Die Initiatorin, Gudrun Walther, leistet unter Mitwirkung von Jürgen Treyz, Sabrina Palm und Alex Froitzheim großartige Arbeit bei der Vorbereitung, Probenwoche in Bad Blankenburg und den erwähnten Auftritten.
Im November 2024 wird PROFOLK 40 Jahre alt – oftmals totgesagt, aber immer wieder auf die Füße gefallen. 2025 ist das Jugendfolkorchester wieder beim Rudolstadt Festival zu Gast.
November 2024 /Frank Reglin